Samstag, 20. September 2014

Korsika Tag 9






So schnell geht das. Zelt in der Tonne, ein paar Hundert Meter weiter ein Zimmer im „Hotel des Etrangers“. Ganz herzliche Leute, ein Frühstück während ich auf das Zimmer warte, da bin ich nicht traurig, mein Zeltexperiment für dieses Jahr zu beenden. 


Am Zeltplatz hängt noch meine Wäscheleine, die werde ich gleich holen. Wer weiß, wann mein Zeltexperiment weiter geht.
Um zwölf habe ich alle Wäsche auf der Leine und der Gardinenstange hängen. 


Blauer Himmel über dem Meer Richtung Sizilien, der Wanderführer listet hier eine einfache Wanderung Nr. 38 zum Capo Pertusato auf.





Mit Blick auf Sardinien sitze ich am Strand, Kalkklippen neben mir, herrlich, wie schnell sich wieder alles zum Guten wendet.


Die Note zum Tage: Auch wenn die Anforderungen an die Wanderung mit „Leichter Spaziergang“ beschrieben sind: Sandalen sind nur bedingt tauglich; besser die Wanderschuhe nehmen.


Korsika Tag 8



Das mit dem Ende war dann doch noch nicht alles. Irgendwas an der Pizza passte meinem Magen nicht. Montezumas Rache nennt man das wohl. Aber lassen wir das hier, am nächsten Morgen hatten sich die Beschwerden erledigt. Eine blöde Sache, falls sich das im Urlaub ausweiten würde.
Dafür ist der Himmel heute verhangen, leichter Niesel beim Frühstück. Wandern werd ich heute nicht, die Berge hängen in den Wolken. Bei den Nachbarn, sympathische junge Leute,  macht sich Aufbruchsstimmung breit. Gestern Abend haben die beiden eine unfreiwillige Nachtwanderung gemacht. Hatten die Länge ihrer Wanderung etwas unterschätzt. Aber dank Lampen ist es einfach nur spät geworden.
Ich entscheide mich nach anfänglichem Zaudern dann auch fürs aufbrechen.


Auf den OSM Karten ist der Zeltplatz in Porto-Vecchio verzeichnet. Die Schmach, ihn neulich nicht gefunden zu haben, will ich noch ausmerzen und nehme mir vor, zumindest einen Blick drauf zu werfen. Den Bavella-Paß nehme ich trotz des Wetters mit. Es surft sich auch bei Nässe mit der GS ganz hervorragend. 


Oben ist es allerdings doch recht kalt. Heizgriffe Stufe 1, viel Regen gibt es nicht dafür oben am Pass Nebel mit Sichtweise null. Trotzdem – oder gerade deshalb – eine tolle Stimmung.



Zumal hier ausgesprochen sympathische Leute vorbei kommen. Oder besser freundliche Motorrad Passagiere. Zwei Personen und zwei Hunde auf einer kleinen Enduro. Nett.



Erst gegen Mittag bin ich dann zum zweiten Mal in Zonza. Das Essen im Restaurant L'Auberge du Sanglier war prima also lass ich mich auch heute von der Tageskarte überraschen.


 

Nachmittags bin ich dann schon in Bonifacio

 

500m vom Ort gibt es einen kleinen Zeltplatz. Um diese Zeit kein Problem, einen guten Platz zu bekommen. Eine schöne Lage um am Abend noch die Altstadt zu erlaufen. Erschöpft sitze ich anschließend als einziger Gast im Ciccio und genieße die empfohlenen „Aubergines á la Bonifacienne“. 


Ich frage mich allerdings, wie ich bei dem prasselnden Regen noch mal zu meinem Zelt kommen soll. Sturzbachartig ergießt sich der Regen die abflusslosen Gassen hinunter.
Schon nach neun mache ich mich auf den Weg. Ein See steht im Zelt. Das Wasser drückt durch den über die Jahre brüchig gewordenen Zeltboden. Und für den lehmigen Untergrund war die Wassermenge einfach zu viel. Da wäre eine Hanglage wohl doch besser gewesen. Der Schlafsack ist noch wasserdicht in der Tasche, aber die Isomatte, die Motorradkombi und der Helm schwimmen im Wasser. Für einen Moment überlege ich, im Duschbereich zu übernachten. Es braucht aber nicht lange, um diesen Plan zu verwerfen. Zelten ist o.k., aber nicht um jeden Preis. Ich packe meine Zahnbürste, gehe wieder zurück in die Stadt und checke im HotelSolemare ein. Direkt am Hafen. Mit Blick auf die Zitadelle! 


Ich bekomme noch ein Bier und gegen halb eins schlafe ich mit dem guten Gedanken, das beste aus der Situation gemacht zu habe, zufrieden ein.