Dienstag, 7. November 2017

Baltikum - Teil 4 -

Auf meinen Weg weiter Richtung Baltikum werde ich heute durch Radzieje fahren. Das hieß mal Rosengarten und ist der Geburtort meiner Mutter. Über die Herkunft meiner Mutter wurde in meiner Familie nie viel erzählt. Allein der Ort und die Umstände der Flucht sind mir erst vor einigen Jahren bekannt geworden. Ich bin sehr gespannt, mit welchen Emotionen mich der Ort anspricht. 

Rosengarten erlebe ich als ein beschauliches Dorf. Gepflegt. Eine Grundschule an der gerade Kinder abgeholt werden. Der Ort ist lebendig. 
Aus einem Kirchenregister erhielt ich vor einigen Jahren die bis dahin nicht greifbare Geburtsurkunde meiner Mutter. Ich bin nicht sicher ob es die Kirche am Ort oder der Kreisstadt war.
An der Kirche zu stehen war nicht ergreifend aber schon etwas besonderes.

Gestern war ein Pausentag. Die Infrastruktur am Camping Wagabunda ist perfekt dafür. Ein Aufenthaltsraum mit Kühlschrank, es gibt sogar eine Waschmaschine, Wäsche hängt zum trocknen auf der Leine.


Bereits am frühen Vormittag bummel ich durch Mikolajki, flaniere am See, bewundere die Segelboote, genieße die Seenatmosphäre. Hier im Ort ist es trotz des offensichtlichen Tourismus nicht überlaufen sondern beschaulich. Masuren ist sicher eine Vorzeigelandschaft Polens. Für mich ist heute ein einzigartiger Premiumurlaubstag. 

Nach einem Tag ohne Motorrad bin ich heute direkt wieder fit für kleine Straßen. Mein Ziel ist Wigry im Wigierski Park. Dort gibt es ein Kamaldulenserkloster an dem ich zelten werde. 
Kleine Waldwege finde ich direkt vom Zeltplatz aus. Ob es die eingezeichnete Fähre wohl gibt? Gibt es, aber erst ab elf. Zwei Stunden warten ist eindeutig zu viel, also bleibt es bei den Waldwegen. 

Viel Staub, kleine Ansiedlungen, eine größere Stadt (Elk, aber zu voll, um in Ruhe ein Restaurant zu finde), bestes Spätsommerwetter und einen bezaubernden Zeltplatz direkt am Kloster finde ich.


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